Staatsmeisterschaft
Vor dem Aus - dennoch einige AnmerkungenAn dieser Stelle wollte ich eigentlich eine Diskussion anstoßen mit dem Ziel, Ideen sowie Anregungen für eine Weiterentwicklung und Verbesserung der Staatsmeisterschaft zu sammeln, um diese gemeinsam mit dem Verband und den Veranstaltern zu evaluieren.
Leider ist es offenbar so, dass es nächstes Jahr keine Staatsmeisterschaft mehr geben wird.
Die von unserer Seite und anderen vorgebrachten kritischen Anmerkungen sind kein reiner Selbstzweck, sondern durchaus als Beitrag zu verstehen, wie sich der Sport entwickelt und in welche Richtung es gehen kann. Der Level der Teilnehmer hat sich in den vergangen Jahren derart gesteigert, dass - aus meiner Sicht - das ursprüngliche Konzept bzw. Regelwerk offenbar dieser Entwicklung nicht mehr in vollem Umfang Rechnung tragen konnte.
Dessen ungeachtet möchte ich auch Dank und Anerkennung zu Ausdruck bringen für all jene, die es in den vergangenen Jahren ermöglicht haben, dass eine Handvoll Enthusiasten einen sportlichen Wettkampf austragen konnten. Hier wurde vom Verband, den Funktionären, den Veranstaltern und auch von den Stewards viel Zeit und Energie eingebracht. Danke dafür.
Auch wenn es mit der Meisterschaft nicht weitergeht, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um euch zu fragen, welche Vorschläge Ihr habt.
Gerade in der Sanduhrklasse empfinde ich das Fahren auf Tageszeit - Funkuhrzeit - GPS Zeit als wenig sinnvoll. Bei den SPs selbst einstoppen und die ZKs auf die laufende Minute fahren und man braucht kein Hightech Equipment.
Echte Schnittprüfungen sind leider ebenfalls am Aussterben begriffen. Statt dessen wird mit sichtbaren Lichtschranken/Schläuchen auf Sollzeit gemessen. Das hat zur Folge, dass man auf Vorzeit flott fährt und dann vor der Messstelle langsam Richtung Ziel rollt. Mit Schnittfahren hat das nicht viel zu tun.
als bedenklich melden
Kommentar schreiben
Um einen Kommentar zu verfassen, müssen Sie angemeldet sein.
Noch nicht registriert? zur Registrierung
rok
02. Sep 2016
Kommentar hinterlassen
JagDrivers
02. Sep 2016
karl-eder
02. Sep 2016
als am längsten in die Sache involvierter (40 Jahre in der Oldtimerszene, über 20 Jahre mit dem Thema ÖMVV-Staatsmeisterschaft) ein paar grundlegende Informationen dazu:
Die STM hat ihre ursprünglichen (und grundsätzlich nicht unveränderten) Ziele nie für den ÖMVV erbracht:
- in Wirklichkeit kostet sie dem ÖMVV seit Jahren Geld und ist keinesfalls eine Einnahmequelle.
- Auf Grund der Kosten für die Teilnahme (10.000,- für eine Saison) kommen kaum junge/neue Teilnehmer dazu.
- das Potential sind ca. 20 - 50 Teams die das interessiert, dem gegenüber stehen allein in den ÖMVV-Clubs 7000 Oldtimerbesitzer, die damit "nichts am Hut haben".
- diese "intensiven" Teilnehmer haben vorwiegend einen motorsportlichen Background, während die Mehrheit der Oldtimerbesitzer einen "Schrauber, Sammler, Techniker"-Background haben (so wie ich)
- auch in den Berichten ist dann nur von Zeiten und nichts von den Fahrzeugen zu lesen.
- der ÖMVV ist den Clubs und seinen Mitgliedern verpflichtet und in erster Linie eine Interessensvertretung, die STM hilft (entgegen den ursprünglichen Gedanken) hier absolut nicht weiter. Im Gegenteil, durch viele Diskussionen bindet sie Ressourcen, für die bei der breiten Mehrheit keinerlei Verständnis vorhanden ist.
- Das Auftreten der "intensiven" Teilnehmer bei Veranstaltungen wird von vielen anderen (auch einige die in der Vergangenheit "dabei" waren) zunehmend als abstoßend empfunden, d.h. es gibt eine klare Mehrheit die bei STM-Läufen gar nicht erst mitfahren ("keine Chance auf Pokal", "Streitereien um hundertstel Sekunden", "hohes Nenngeld", "Fahrzeuge mit moderner Technik im alten Kleid").
Obwohl die STM von mir ursprünglich stark unterstützt wurde (die Idee stammt von Hannes Rath), habe ich bereits im Jahr 2000 (als Kassier des ÖMVV) für eine Aussetzung/Beendigung der STM plädiert, die Gründe waren damals wie heute sehr ähnlich.
Karl Eder
Kommentar hinterlassen
hollinek
02. Sep 2016
Richard Hollinek
Kommentar hinterlassen
roadstertouren
02. Sep 2016
Ich komme weder aus der motorsportlichen, noch aus der Schrauberecke, sondern aus der Ecke, wo es Spaß macht mit dem Oldie zu fahren.
Mich interessiert aber hauptsächlich die sportliche Auseinandersetzung. Ausfahrten organisiere ich selber - und das meine ich auch nicht böse oder abschätzig. Das ist halt etwas anderes.
Ich denke, dass alle Facetten der "Oldtimerei" ihre Berechtigung haben und es da nicht falsch oder richtig gibt.
Aber wenn wir schon einen Wettbewerb machen, dann sollen wenigstens die Rahmenbedingungen stimmen.
Ausschreibung, Raodbook, Zeitnehmung und nachvollziehbare Auswertung.
Und klar gibt es eine Mehrheit, die bei den Rallyes der STM (oder ähnlichen Rallyes) nicht mitfährt. Es gibt auch eine Mehrheit, die bei touristischen Ausfahrten nicht mitmacht. In Wahrheit gibt es immer eine Mehrheit, die irgendwo nicht mitmacht, sonst wäre ja jede Veranstaltung komplett überfüllt. Das will dann auch niemand ;-)
Ich bin gern dabei, wenn über die STM diskutiert wird, denn auch meine Kritik ist nicht Selbstzweck, sondern soll helfen es besser werden zu lassen. Bei manchen Veranstaltungen gibt es eh nichts oder kaum etwas auszusetzen. Es geht also.
Ich sage auch ganz offen, was mich interessiert - Fahren auf 1/100, echte Schnittprüfungen - eben die Herausforderung für das Team.
Fair muss es halt bleiben - zB wird ein Vorkriegsauto nur schwer den gleichen Schnitt, wie ein Auto aus den 80er fahren können.
Ich kann auch von uns sagen, dass wir weder ein modernes Auto im alten Kleid haben, noch mit irgendwelchen elektronischen Hilfen unterwegs sind, sondern (natürlich jederzeit kontrollierbar) mit einem mechanischen Wegstreckenmesser, analogen Uhren und Schnitttabellen.
Fahren auf Tageszeit empfinde ich als entbehrlich, weil es immer wieder zu Diskussionen führt und in eine Technik voraussetzt, die wir nicht im Auto haben wollen.
Kommentar hinterlassen
JagDrivers
02. Sep 2016
Jiro
02. Sep 2016
Ich bin auch schon 16 Jahre als Teilnehmer, Zeitnehmer und Veranstalter in der Szene unterwegs und habe einiges gesehen...
Danke für deine klaren Worte, diese widerspiegeln genau das, was sich viele der Teilnehmer seit Jahren denken: den ÖMVV interessiert die STM nicht, im Gegenteil.
Hier meine Statements zu deinem Beitrag:
- Wenn die STM dem ÖMVV Geld kostet, dann sollte man den Fehler suchen, kaufmännisches Denken haben wir alle!
- Ich kenne ebensoviele Leute, die nichts mit Kaffeefahrten Schraubertreffen o.ä. am Hut haben, kritisieren die Gruppen aber nicht!!!!
- Bei "keine Chance auf den Pokal" erkenne ich dass auch diese Gruppierung einen Drang verspürt zu gewinnen, dann muss man eben dafür etwas Einsatz zeigen, aber das ist schon wieder zuviel verlangt. Also gibts den Pokal für das älteste Fahrzeug...
- Auch wir sind mit einem 45 Jahre alten Fahrzeug unterwegs, verwenden Papierschnitttabellen und analoge Uhren und können damit auch halbwegs erfolgreich sein. Unser Equipment kann man jederzeit kontrollieren, ich begrüße das sogar!!!
- Meiner Meinung nach sind diese Meldungen von Teilnehmern die (aus welchen Gründen auch immer) keinen Erfolg haben, und daher die 1/100sec. Reiterei schlecht machen wollen.
- Beschämend, aber auch bezeichnend ist, dass man erst nach 20 Jahren mit der Wahrheit herausrückt. Auch der OFN hat einmal die STM ausgerichtet, das wissen sicher die wenigsten.
Meinen Freunden und mir wird sicher keiner den Spass an unserem geliebten Hobby verderben, es gibt ein Leben nach der STM...
Kommentar hinterlassen
karl-eder
02. Sep 2016
richtig der OFN hat gemeinsam mit anderen Veranstaltern 2001 - 2003 den "Staatstmeisterschaftsgedanken" am Leben erhalten. Da hat es aus folgenden Gründen auch halbwegs funktioniert:
kein übertriebenes Reglement, nur ein Grundgerüst (also keine Sonderprüfungen im "Kirschkern weitspucken" und so).
Wenn Unstimmigkeiten bezüglich Wertungen, Reglement etc. dann unter dem Motto "geht uns nichts an, macht euch das untereinander aus" Teilnehmer mit jeweiligem Veranstalter) - "und tschüss"
Um das eingenommene Geld konnte man ein paar schöne Preise kaufen und eine kleine Siegerehrung durchführen und auch noch einen Broschüre mit einem Rückblick drucken. - Das war's...
Da waren aber auch z.B. "Bergwertungen" a la Dobratsch oder Seiberer dabei, die eigentlich nur 1 Wertung haben, aber dafür halt einfach einen niedrigeren Faktor. Waren halt "Einsteigersveranstaltungen" mit niedrigem Nenngeld, bzw. für jene denn das besser gefällt.
Dann kamen 2004 Leute, die sehr stark das FIVA-Reglement ins Spiel brachten (ist an sich ok) und damit den Kostenfaktor "Steward". Den Veranstaltern - Du bist da ausgenommen - war der Steward recht, weil er war dann der Sündenbock... ("...ich bin euer lieber Veranstalter, der böse Steward quält euch wegen dem Reglement...") und einige Teilnehmer haben auch den Steward gefordert - also innerhalb der "STM-Lobby" eine Mehrheit.
Für einen ernsthaften Sponsor sind 99% der Oldtimerveranstaltungen uninteressant, da bekommt man nur Geld wenn man entweder einen guten Trick hat (dann aber meistens nur kurzfristig) oder jemanden gut kennt (so lange bis es dort eine Revision gibt, wofür das Geld ausgegeben wurde...).
Bezüglich Kostenrechnung braucht man mir nichts zu erklären, war teilweise mein Job aber mit anderen Beträgen als in der Oldtimerei, und auch im OFN herrschen da seit Anbeginn strenge Regeln - die auch 2001 bis 2003 für die STM gegolten haben.
Karl Eder
Kommentar hinterlassen
rok
03. Sep 2016
Die von Karl Eder dargestellten Punkte sind seine persönlichen Ansichten und sind nicht die Meinung des ÖMVV-Vorstandes!
Für mich ist das Thema STM grundsätzlich sehr wichtig, nur nicht mehr in dieser Form.
Beim Verbandstag am 15.10.2016, im Rahmen der Classic Expo in Salzburg, möchte ich diesbezüglich mit den anwesenden Clubs darüber sprechen.
Natürlich werde ich auch am Runden Tisch von Richard Hollinek teilnehmen. Damit steht einem Neustart nichts mehr im Wege.
Auch der ÖMVV muss und wird mit der Zeit gehen und sich den neuen Gegebenheiten anpassen.
Wer bei der Neugestaltung der STM dabei sein will, soll sich bitte bei Richard Hollinek melden.
Robert Krickl
Kommentar hinterlassen
porsche
04. Sep 2016
Die Frage, was „die gegenwärtige Form“ als offensichtlich künftig unerwünscht von der zukünftigen unterscheiden soll, steht unbeantwortet im Raum.
Also kann sich der von Insiderwissen ausgeschlossene einfache Oldtimerfahrer folgende Gedanken machen :
- soll der Oldtimer-Rallye-Sport nach unten nivelliert werden, damit jeder noch so unerfahrene Teilnehmer Pokalchancen hat?
- sollen Staatsmeisterschaften zu kulinarischen Publikumsausfahrten mit Pokalchancen für jedermann werden ?
- warum senkt man nicht den Kostenfaktor für „junge Teams“ einfach dadurch, dass
schon in der Nennung angegeben werden kann, ob der Teilnehmer
kulinarisch versorgt werden will oder nicht ? Derzeit muß jeder Teilnehmer mit
seinem Nenngeld die morgens-, mittags und abend- Verpflegung bezahlen, ob er sie in
Anspruch nehmen will oder nicht. Warum ? Hat das etwas mit Sport und STM zu tun?
- müssen Staatsmeisterschaften für den einschlägigen österreichischen Sportverband
ein Geschäft sein ?
- glaubt wirklich jemand, professionelle Teams und technische Entwicklung irgendwie
auf Allgemeinniveau herabreglemtieren zu können ? Das hat noch nie funktioniert.
Erfahrungsgemäß wird dann auf Alternativveranstaltungen ausgewichen.
- vielleicht habe ich die bedeckte Diskussion auch missverstanden und die STM soll noch professioneller werden ?
- wer es als herausfordernd empfindet, sich mit den Besten einer Sportart zu messen,
soll an STM – Läufen teilnehmen. Wer von der Professionalität der Besten frustriert ist, soll zu Hause bleiben.
Fahrer Team Porsche
Kommentar hinterlassen